So fühlen sich die Prinzen in Oberhausen in ihrer Rolle

Stadtprinz, Dreigestirn und Kinderprinzenpaar besuchten die Redaktion zum närrischen Austausch. Zwischen Regeln und Terminen wollen sie nie den Spaß verlieren. 2000 Kilometer unterwegs.

Das Geheimnis einer erfolgreichen Regentschaft ist ein Puzzle aus vorbestimmtem Regelwerk und einem Stück Unbekümmertheit: Gleich drei Tollitäten aus dem hiesigen Karneval erzählten am Mittwochmorgen beim Besuch in der Redaktion aus ihrem jecken Alltag.

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Umweltschutz und Verbesserung der Lebensqualität stehen im Vordergrund.

Da das „Helau“ nicht nur an den Wochenenden dreifach erschallt, zitierte Prinz Karneval höchstpersönlich aus einem pickepacke gefüllten Terminkalender: „Ein Stadtprinz muss sein Amt auch mit dem Beruf vereinbaren können.“ Damit, den ab und an närrisch grüßenden Kappenträgern an den Theken zuzuprosten, ist es nicht getan.

„Die Besuche in den Altenheimen und sozialen Einrichtungen sind eine wichtige Aufgabe eines Prinzen, die oftmals vergessen wird, wenn Menschen über Karneval sprechen“, sagt Peter III. (Birkhäuser), der sich als Führungskraft in einem Stahlhandel hart und herzlich auf die Prinzenrollen gefreut hat und bisher nicht enttäuscht wurde: „Selbst mit Erfahrung auf der Bühne bin ich immer noch aufgeregt und bekomme Gänsehaut.“
2000 Kilometer pro Session unterwegs

Das gilt auch für Prinz Michael I., der samt Bauer und Jungfrau kaum weniger Termine hat als der Prinz von Groß-Oberhausen. Dreistellig sei die Zahl bis Aschermittwoch allemal, noch immer kämen Anfragen hinzu. Das erfordere Kondition. Gerstensaft-Verköstigungen sind zwischendurch kaum drin: „Das würde sonst keiner durchhalten!“ Bei jedem Auftritt stünden die Tollitäten schließlich im Rampenlicht.

Sebastian I. und Lenja I. haben als Kinderprinzenpaar schon viel Lob erhalten. Das junge Paar aus Styrum kennt von der Tanzgarde und dem Rheinklänge-Korps die Bühnen. Die beiden tragen ihren Spruch vor und tanzen auch.
Ein Regent sollte sich die Kräfte einteilen

2000 Kilometer lege das Kinderprinzenpaar mit den Begleitern in der Session zurück. Zwischenfazit: „Karneval ist wunderschön!“

Einmal Prinz zu sein, das ist oft ein erfüllter Traum, aber man muss einiges beachten: „Man benötigt schon einige Penunzen“, sagt Peter Birkhäuser. Wagen, Orden, Kürung, Programm, Empfänge und Garden gilt es zu finanzieren. Als wichtige Einnahmequelle dient beim Stadtprinzen das Prinzenheft, in dem Sponsoren Anzeigen schalten.
Herzlichkeit in den Sälen erwidern

Selbst das Bützen will gelernt sein: „Rechts, links, rechts“ besagt die Etikette. Charakterlich sollte ein Prinz nicht maßlos sein, sich seine Kräfte einteilen können, um den Termin-Marathon erfolgreich zu absolvieren.

Verschlossene Gesellen haben ebenfalls wenig Prinzenchancen, da ein Regent nicht nur spricht, sondern auch erster Ansprechpartner ist: „Die Herzlichkeit in den Sälen muss man einfach erwidern“, sagt der Stadtprinz. WAZ-Redaktionsleiter Peter Szymaniak gab seinem Namensvetter Lob mit auf den Weg: „Was der Karneval leistet, verdient große Anerkennung.“

Quelle: Dirk Hein (WAZ)
Foto: Tom Thöne

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